Netter Runreport von Franz Altmann von seinem wunderbaren Flugtag abseits vom „Super Testival“ in Kössen.
Alleine zum Stubner
Ich hab mich eigentlich nie als Rudeltier gesehen. Aber so alleine zum Stubner zu fahren – das war dann schon komisch. Da freut man sich richtig, wenn andere Flieger in der Luft sind – auch wenn man sie nicht kennt. Alleine hab ich mich auch in den Tauern gefühlt. Doch von Anfang an.
Wie immer bin ich zu spät. Beim Auslegen sind die ersten schon gestartet, der Wind kommt von NW – also um den Berg herum ins Lee. Und das zum Aufwärmen. Juhuu. Doch das lee ist vergleichsweise ruhig, über dem Gipfel wirds dann deutlich unruhiger. Vor mir klappt einen Sigma schirch, um dann mit einem brachialen Tuscher wieder zu öffnen. Brrr.
Den ersten Schenkel fliegen wir im Pulk, der am dem steinernen Meer leider zerfleddert. Ich hab mal wieder die direkte Kampflinie genommen und werde beinahe dafür bestraft. Glück gehabt.
Am Westende der Loferer Steinberge wartet eine Megawolke, die mit 6,5 m/s zieht. Ich verlasse den Bart auf 3400, um nicht zu hoch zu kommen. Das wird mir am Kitzbühler Horn fast zum Verhängnis, da rette ich mich mit 2 Volt-Piloten aus der Versenkung zurück ins Rennen.
In Hollersbach muss ich ein bissl die Beine anheben, um ned am Boden zu streifen. Auf der anderen talseite wartet ein 3m-Bart und eine Wahnsinnsbasis.
Das Finale wird extrem spannend: Um 6 lösen sich alle Bummerl auf, um halb 7 entstehen wieder welche. Hinten drin in den Tauern isses so atemberaubend schön, da wird man fast gläubig. Vor allem, wenn dann der rettende Bart tatsächlich nochmals stotternd anspringt und langsam klar wird, dass der Heimweg und das 200er gesichert sind… erst Gänsehaut und dann lautes Gejubel auf 3400 m … hört mich eh keiner…
Danke an Stefanie, die mich bei meiner Fliegerei immer unterstützt, an Astrid, die in Kössen die Stellung gehalten hat, an Arne, der mir den Chili geliehen hat (quasi Chili von Arne – hahaha), an Norbert, der mir den Tag trotz Testival freigegeben hat, an Smeyky, der mir den Heimweg erklärt hat, an die Piloten, die mir einige Bärte angezeigt haben und natürlich an den Wettergott, der mir diesen wunderbaren Tag mit hoher, gemütlicher Thermik ohne fürchten beschert hat.
Franz Altmann
http://www.thermik.at
Danke an Franz für den Bericht und die Erlaubnis, ihn auf unserer HP veröffentlichen zu dürfen!