Mit dem Gleitschirm auf der „Isla Bonita“ 1


„La isla bonita“, „die schöne Insel“, so wird La Palma immer wieder genannt.

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Und wahrlich ist diese Kanareninsel ein echtes Kleinod. Nur zum Gleitschirmfliegen nach La Palma zu kommen, ist eigentlich Verschwendung. Bietet die Insel doch auch Wanderern, Mountainbikern und Naturliebhabern beste Möglichkeiten. Außerdem sind die Flugbedingungen nicht zu unterschätzen. Hier ist nämlich Fliegen im Lee der meist vorherrschenden Passatwinde angesagt.

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Das heißt, man fliegt auf der Westseite im durch Thermik und Gegenströmung geschützten Aufwindbereich , während nur wenige Kilometer entfernt der NO-Passat mit 40 km/h aufs Meer hinaus bläst. Wehe, wenn dieser Wind durchbricht und aus einem Genussflug plötzlich ein Horrorerlebnis macht. Manche Piloten wurden dabei schon aufs offene Meer hinausgeblasen. Auf solche Erlebnisse verzichte ich lieber und habe mich daher den örtlichen Profis vom Palmaclub anvertraut.

Bild04Javier und Roger sind alte Hasen im Gleitschirmsport und kennen die Wetterverhältnisse auf La Palma genau. Dank ihrer Erfahrung und Umsicht sind herrliche Genussflüge garantiert. Droht der Passatwind doch mal durchzubrechen, warnen die Guides ihre Schäflein rechtzeitig per Funk und raten zur Landung.

Das Hauptfluggebiet von La Palma liegt oberhalb des kleinen Ortes Puerto Naos. Dort kann man gleich an der Kante oberhalb des Ortes starten und den Ausblick aufs Meer genießen. Viel schöner sind aber die Startplätze Campanarios auf 940 Meter oder El Gallo auf 1300 Meter. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die Umgebung und genug Höhe für kleine Streckenflugausflüge entlang der Westküste. Die Thermik im Winter ist meist relativ sanft und auch für weniger geübte Piloten beherrschbar.

Gelandet wird auch hier wie bei den meisten Flügen auf La Palma in Puerto Naos. Das fliegerische Highlight ist sicher die Befliegung der Insel an windschwachen, aber trockenen Tagen. Dabei kann man manchmal auch über den höchsten Punkt von La Palma hinaus aufdrehen; und der liegt auf über 2400 Meter!!! Leider sind solche einzigartigen Wetterlagen eher rar und mir bleibt dieser fliegerische Leckerbissen für dieses Mal verwehrt.

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So genieße ich die schönen Thermikflüge und das Soaren an der nach Süden ansteigenden Kante am Meer, bevor ich mich mit meiner Frau einem Bad im rund 20 Grad warmen Meer und den kulinarischen Genüssen der Insel widme.

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An den fürs Fliegen nicht so günstigen Tagen bieten die zahlreichen Wanderwege auf den Vulkanhängen, die durch herrliche Kiefernwälder oder über weite Lavafelder führen, eine erstklassige Alternative. Wegen der vielen Freizeitmöglichkeiten auf La Palma vergeht die Zeit viel zu schnell und bald ist wieder der Rückflug in den mitteleuropäischen Winter fällig. Doch vieles – seien es Wanderungen oder Flüge – ist noch offen geblieben. Was bleibt mir da übrig, als bald wieder auf die „schöne Insel“ zu reisen?


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